Erste Eindrücke zum neuen REDS M3 WTS V2.0 von Dieter Fleischer

Erste Eindrücke zum neuen REDS M3 WTS V2.0 von Dieter Fleischer

Mit Rennmotoren ist es ja oftmals so wie mit einer Beziehung. Im Laufe der Jahre lernt man sich immer besser kennen, stellt sich auf einander ein und versteht es, mit den gegenseitigen Stärken und Schwächen umzugehen. So waren mir die RB TXR-Motoren über viele Jahre hinweg treue und zuverlässige Begleiter, die meine 1:10 Scale Fahrzeuge stets zu meiner vollsten Zufriedenheit antrieben und eigentlich nie Grund zur Klage gaben. Leider kam diese Beziehung im Laufe des Jahres 2015 zu einem abrupten Ende und ich war gezwungen, mich nach einem neuen Motorenlieferanten umzusehen.

Vor diesem für mich persönlich fast schon tragischen Hintergrund wurde ich seitens RMV Deutschland dazu ermuntert, doch einmal einen der neuen REDS M3 WTS V2.0 Motoren zu testen. Zugegebenermaßen sehr skeptisch ließ ich mich auf den Test ein und als das Paket mit dem neuen Motor samt Auspuffanlage bei mir ankam, inspizierte ich das neue Aggregat sofort neugierig. Nach einem ersten Blick ins Innere des Motors hellte sich meine Miene schlagartig auf. Alle Teile des Motors waren extrem sauber gefertigt und die Materialqualität incl. der Oberflächen machten einen sehr guten Eindruck. Die hervorragenden Passungen aller Teile rundeten den überzeugenden Gesamteindruck weiter ab und irgendwie wurde ich jetzt doch sehr ungeduldig und konnte die erste Ausfahrt mit dem neuen REDS M3 WTS V2.0 kaum erwarten.

Ein erste Gelegenheit, den neuen REDS-Motor zu testen, bot sich beim traditionellen Nitro-West WarmUp in Dormagen. Bei diesem exklusiven Testtag ist die Strecke lediglich 1:8 und 1:10 VG-Fahrzeugen vorbehalten und hier konnte sich mein neues Triebwerk, das ich in meinen Mugen Seiki MTX-6 eingebaut hatte, schließlich unter realen Bedingungen beweisen.

Als erste Hürde galt es nun den Einlaufvorgang zu meistern, der ja stets etwas knifflig ist und maßgeblichen Anteil daran hat, wie sich der Motor später im normalen Betrieb präsentieren wird. Nach gründlichem Vorwärmen mit dem Fön erwachte der REDS M3 WTS dann unmittelbar bei einem der ersten Startversuche zum Leben und ich öffnete die Hauptdüsennadel erst einmal bis zum Maximum. Bei Vollgasstellung des Vergasers ließ ich den Motor nun unter ständigem Aufwärmen durch den Fön über ca. 8 Tankfüllungen hinweg bei einer mäßigen Drehzahl laufen. Danach ließ ich den Motor abkühlen und eine Prüfung der Glühkerze zeigte, dass es bis hier keine Auffälligkeiten gab. Nach erneutem Aufwärmen mit dem Fön ging es auf die Strecke und bei immer noch sehr fetter Vergasereinstellung drehte ich die ersten vorsichtigen Runden und tastete mich über weitere 8 Tankfüllungen langsam an eine nahezu endgültige Vergasereinstellung heran, blieb dabei aber immer auf der sicheren, bzw. leicht zu fetten Seite. Nach einigen weiteren Tanks prüfte ich die Kerze und die Passung des Kolbens in der Buchse. Alles sah perfekt aus und der Motor konnte nun normal belastet werden.

Als die perfekte Vergasereinstellung gefunden war, staunte ich nicht schlecht, denn die Leistung des REDS M3 WTS 2.0 war durchaus beeindruckend und das alles bei einer sehr guten Fahrbarkeit und einer wunderbar linearen Leistungsentfaltung. Die gute Dosierbarkeit stellte sich bei den an diesem Tag noch nicht optimalen Griffverhältnissen als eine der großen Stärken dieses Motors heraus, denn trotz der hohen Motorleistung ließ sich mein MTX-6 einfach und kontrolliert fahren. Auch im Leerlauf glänzte der M3 WTS mit sehr guten Manieren und überzeugt mit einem zuverlässigen Standgas und jederzeit spontanem Ansprechen auf Gasbefehle. Etwas überrascht und sehr zufrieden trat ich am Abend die Heimreise an. Der REDS M3 WTS 2.0 hatte mich an diesem Tag auf der ganzen Linie überzeugt und ich freute mich darauf, für den ersten SK-Lauf auf der gleichen Strecke über ein durchaus potentes Triebwerk zu verfügen.

Beim ersten SK-Lauf musste mein REDS dann unter Rennbedingungen zeigen, wozu er im Stande war und schon im freien Training bei nun deutlich besserer Haftung deutete sich an, dass er mit den besten Triebwerken der Konkurrenz problemlos mithalten konnte. Das Laufverhalten war erneut völlig unkritisch und ich musste lediglich ganz geringe Anpassungen an der Vergasereinstellung vornehmen. Auch mein MTX-6 ging vom ersten Meter an sehr gut, so dass ich dem Rennen am Sonntag sehr entspannt entgegen sah. Die im ersten Vorlauf noch etwas rutschige Strecke verlangte nach einem sensiblen Gasfinger, aber diese Aufgabe konnte ich dank der guten Dosierbarkeit des M3 WTS problemlos meistern. Mit zunehmendem Griff war es in den weiteren Vorläufen möglich, die Leistung des Motors voll abzurufen und ich war begeistert, wie vehement der M3 WTS meinen Mugen MTX-6 nach vorne trieb.

Im Halbfinale leistete sich der neue REDS M3 WTS dann den einzigen kleinen Patzer des Wochenendes, denn aufgrund einer sehr niedrig eingestellten Leerlaufdrehzahl starb der Motor in der Startaufstellung ab. Ich eilte dem Feld hinterher und konnte mich im Laufe des Halbfinales wieder bis auf den dritten Platz vorarbeiten und damit ins Finale aufsteigen. Hier bot sich dann für den REDS M3 WTS die Möglichkeit im unmittelbaren Vergleich mit den schnellsten Fahrern des Wochenendes zu zeigen, wozu er imstande ist. Diesen Vergleich meisterte mein neuer Motor mit Bravour und es ist sicherlich nicht übertrieben, wenn ich behaupte, dass der REDS M3 WTS V2.0 zu den allerstärksten Triebwerken im Feld gehörte. Ich leistete mir einige wirklich tolle Positionskämpfe mit den Topfahrern und konnte das Rennen schließlich auf einem guten 5. Platz beenden. Ein Ergebnis, dass für mich nach fast zweijähriger Pause voll und ganz in Ordnung geht und an dem mein neuer Motor maßgeblichen Anteil hatte.

Meine anfängliche Skepsis hat sich in eine große Begeisterung verwandelt und der neue REDS M3 WTS 2.0 hat mich auf der ganzen Linie überzeugt. Das tadellose Laufverhalten in Kombination mit einer überragenden Leistungsentwicklung und einem moderaten Treibstoffverbrauch machen diesen Motor zur ersten Wahl für alle Fahrer, die auf der Suche nach einem potenten Triebwerk für die 1:10 Scale Klasse sind. Eine abschließende Kontrolle des Motors konnte den über das Rennwochenende gewonnenen, sehr guten Eindruck weiter festigen. Alle Teile befinden sich in einem absolut hervorragenden Zustand und die Passung von Kolben und Laufbuchse kann nach einer Laufleistung von ca. 3 Litern als schlichtweg perfekt bezeichnet werden. Ich bin mir mittlerweile sehr sicher, dass der neue REDS M3 WTS V2.0 und ich am Anfang einer langen und glücklichen Beziehung stehen.



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