Die Meldung, dass Berkan Kilic und sein Bruder der amtierende Deutsche Meister Burak Kilic ins Werksteam von Mugen Seiki gewechselt sind, war sicherlich in der Offroadszene das beherrschende Gesprächsthema der letzten Wochen. Doch wie nimmt eigentlich Vater Abdullah (Apo) Kilic die rasanten Entwicklungen rund um seine beiden Söhne wahr, denen er seit Jahren als Mentor, Mechaniker und quasi Manager zur Seite steht?
Wir wollten es genauer wissen und hatten die Möglichkeit Apo zu den neusten Entwicklungen rund um seine beiden Söhne zu befragen und in das Gefühlsleben eines mehr als enthusiastischen Vaters von zwei Söhnen einzutauchen und zu erfahren, was eine Familie bewegt, die sich voll und ganz dem Rennsport verschrieben hat und diesen 24h am Tag intensiv lebt.
Zum Zeitpunkt unseres Gesprächs stand Apo immer noch sehr stark unter den Eindrücken der letzten Wochen, in denen sich für ihn und seine Söhne die RC-Car Welt dramatisch verändert hat und man gemeinsam für die jahrelange harte Arbeit belohnt wurde.
Aber lest selbst, was Apo Kilic zur Achterbahnfahrt der jüngsten Vergangenheit zu sagen hat:
Alles begann vor etwa drei Monaten ganz harmlos mit einem Anruf von Matthias Reckward, der sich bei mir meldete und fragte, ob wir es uns vorstellen könnten, wieder enger mit RMV Deutschland zusammen zu arbeiten und in der Saison 2020 entweder mit den Buggys von Mugen Seiki oder Serpent an den Start zu gehen. Bereits in den Jahren von 2009 bis 2012 arbeiteten wir sehr erfolgreich mit RMV Deutschland zusammen und konnten mit dem Mugen MBX6 und RB-Motoren viele gute Ergebnisse realisieren. Trotzdem sich unsere Wege dann trennten, blieben wir uns in einem sehr freundschaftlichen Verhältnis verbunden und hielten einen losen Kontakt.
Das Angebot von Matthias sah vor, dass wir in das offizielle Werksteam von Mugen Seiki, bzw. Serpent aufgenommen würden. Da wir hervorragende Erinnerungen an den Mugen MBX6 hatten und auch unser gesamter internationaler Freundeskreis vorrangig mit Mugen-Buggys unterwegs ist, tendierten wir bereits ein wenig zu Mugen Seiki. Letztendlich ausschlaggebend waren dann allerdings die gemeinsamen Testfahrten mit Robert Battle auf verschiedenen Rennstrecken in Spanien, bei denen uns der aktuelle MBX8 restlos überzeugte. Der aktuelle Serpent-Buggy ist zwar zweifellos ein sehr gutes Fahrzeug, doch das die Wahl letztendlich auf Mugen Seiki fiel, lag auch an den tollen, in Spanien gemachten Erfahrungen und hatte sicherlich bis zu einem gewissen Grad auch emotionale Gründe.
Matthias hielt Wort und stellte den Kontakt zu Mugen her und meldete sich nur sechs Tage nach meiner Zusage wieder bei mir mit den Worten: „Der Deal steht“. Dank der Fürsprache durch Stefan Habbecke von MSE stimmte Mugen-Chef Koji Sanada unserer Aufnahme ins Werksteam zu und es ist mit Worten kaum zu beschreiben, was mir in diesem Moment durch den Kopf ging.
Mein Herz raste und meine Frau fragte mich, ob alles in Ordnung sei. Meine Söhne schauten mich fragend an, doch als ich ihnen erklärte, dass wir ins Mugen-Werksteam aufgenommen worden sind, war die Freude der gesamten Familie einfach unbeschreiblich. Es ist ganz sicher nicht übertrieben, wenn ich sage, dass wir unendlich glücklich waren.
Einige Tage später erhielten wir bereits unsere MBX8 Baukästen und nach ein paar schlaflosen Nächten waren die Fahrzeuge dann schon fertig aufgebaut und es müssen lediglich noch die Karosserien lackiert werden. Bzgl. der von uns verwendeten Reifen wird es auch in Zukunft bei AKA Products bleiben und auch bei diesem Deal war seinerzeit Matthias Reckward bereits beteiligt. Aber auch bei der weiteren Ausrüstung werden wir in der Saison 2020 vollständig auf die Produkte von RMV Deutschland vertrauen, denn neben den brandneuen Nitrolux-Treibstoffen werden unsere MBX8 von REDS Scuderia-Motoren angetrieben.
Ich denke, es ist nicht übertrieben zu sagen, dass für mich und meine Söhne mit der Aufnahme ins Mugen-Werksteam unter der Regie von MSE sowie RMV Deutschland ein Traum in Erfüllung gegangen ist. Wir sehen die jüngste Entwicklung als Lohn für unsere jahrelange harte Arbeit und freuen uns wirklich sehr, in der kommenden Saison mit so tollen Partnern an den Start gehen zu können. Unser besonderer Dank gilt an dieser Stelle Matthias Reckward, der alle Verhandlungen geführt und die erforderlichen Kontakte hergestellt hat. Matthias ist wirklich ein besonderer Mensch, mit dem man hervorragend zusammenarbeiten kann.
Soweit also die Sicht von Apo Kilic zu den aktuellen und auch aus unserer Sicht erfreulichen Entwicklungen. Wir sind fest davon überzeugt, dass Berkan und Burak ihren Weg an die Spitze weiter erfolgreich fortsetzen können und werden selbstverständlich jederzeit mit Rat und Tat zur Seite stehen.
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